Auf der Suche nach dem perfekten Diamanten stößt man unweigerlich auf die „4Cs“, darunter die Reinheit . Dieses Merkmal beschreibt das Fehlen von Einschlüssen (inneren Fehlern) und Schönheitsfehlern (Oberflächenfehlern) in einem Diamanten. Dies führt natürlich zu der Frage: Welche Diamant-Reinheitsstufe gilt als die am besten ? Die Antwort ist, wie viele Aspekte des Diamantenkaufs, differenziert und hängt von Ihren Prioritäten ab.
Die Klarheitsskala verstehen: Eine Hierarchie der Unvollkommenheiten
Bevor wir uns mit den „Besten“ befassen, ist es wichtig, die Hierarchie zu verstehen. Das Gemological Institute of America (GIA) hat das am weitesten verbreitete Reinheitsbewertungssystem entwickelt, das von „Flawless“ (FL) bis „Inclusion“ (I3) reicht:
- Makellos (FL): Für einen erfahrenen Bewerter sind bei 10-facher Vergrößerung keine Einschlüsse oder Schönheitsfehler erkennbar.
- Intern einwandfrei (IF): Bei 10-facher Vergrößerung sind keine Einschlüsse sichtbar, es können jedoch kleinere Schönheitsfehler (Oberflächenfehler) vorhanden sein.
- Sehr, sehr leicht eingeschlossen (VVS1 und VVS2): Einschlüsse sind so winzig, dass sie für einen erfahrenen Beurteiler bei einer Vergrößerung unter 10-facher Vergrößerung äußerst schwierig zu erkennen sind.
- Sehr geringfügig eingeschlossen (VS1 und VS2): Einschlüsse sind geringfügig und für einen erfahrenen Beurteiler bei 10-facher Vergrößerung schwer bis relativ leicht zu erkennen.
- Leichte Einschlüsse (SI1 und SI2): Einschlüsse sind unter 10-facher Vergrößerung erkennbar und Mai mit bloßem Auge sichtbar sein.
- Enthalten (I1, I2 und I3): Einschlüsse sind unter zehnfacher Vergrößerung deutlich erkennbar und in der Regel mit bloßem Auge erkennbar. Sie können die Brillanz und die strukturelle Integrität des Diamanten beeinträchtigen.
Ist Flawless wirklich das Beste? Eine Kosten-Nutzen-Analyse
Logischerweise scheint ein lupenreiner Diamant (FL) der „beste“ zu sein. Schließlich ist er die reinste und vollkommenste Form eines Diamanten. Das Erreichen dieser Perfektion ist jedoch mit einem erheblichen Aufpreis verbunden.
- Seltenheit = Hoher Preis: FL-Diamanten sind unglaublich selten und daher wesentlich teurer als Diamanten mit leichten Unvollkommenheiten.
- Minimaler optischer Unterschied: Die Einschlüsse in VVS- und VS-Diamanten sind so winzig, dass sie ohne Spezialausrüstung und geschultes Auge praktisch unmöglich zu erkennen sind. Für den Laien erscheinen diese Diamanten makellos.
Der „augenreine“ Sweet Spot: VS1- und VS2-Diamanten
Für die meisten Käufer ist es nicht unbedingt das Ziel, einen lupenreinen Diamanten zu erwerben, sondern vielmehr einen „augenreinen“ Diamanten. Das bedeutet, dass der Diamant mit bloßem Auge frei von Einschlüssen erscheint. Hier überzeugen die Reinheitsgrade VS1 und VS2.
- Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis: VS1- und VS2-Diamanten bieten ein fantastisches Gleichgewicht zwischen Reinheit und Preis. Sie bieten ein nahezu makelloses Erscheinungsbild ohne die exorbitanten Kosten von FL- oder IF- Diamanten .
- Seelenfrieden: Das Wissen, dass Ihr Diamant kleine Unvollkommenheiten aufweist, die nur unter Vergrößerung sichtbar sind, kann Ihnen ein beruhigendes Gefühl geben, da Sie wissen, dass es sich um einen echten, natürlichen Edelstein handelt.
Wenn es auf die Klarheit ankommt: Größe und Form des Diamanten
Die Bedeutung der Reinheit kann auch von der Größe und Form des Diamanten abhängen:
- Größere Diamanten: Bei größeren Diamanten (über 1 Karat) fallen Einschlüsse deutlicher auf. Die Investition in eine höhere Reinheitsstufe (VS oder VVS) kann sich lohnen.
- Diamanten im Treppenschliff: Treppenschliff-Diamanten, wie der Smaragd- und der Asscher-Schliff, haben große, offene Facetten, die Einschlüsse besser sichtbar machen. Für diese Schliffe werden im Allgemeinen höhere Reinheitsgrade empfohlen.
- Diamanten im Brillantschliff: Diamanten im Brillantschliff, wie beispielsweise Rund- und Prinzessschliff, haben viele Facetten, die Einschlüsse verbergen. Bei diesen Schliffen kann ein etwas niedrigerer Reinheitsgrad (SI1) ausreichen.
Über die Note hinaus: Zu berücksichtigende Faktoren
Obwohl der Reinheitsgrad eine hilfreiche Orientierungshilfe ist, sollten Sie die folgenden Faktoren berücksichtigen:
- Art und Lage der Einschlüsse: Manche Einschlüsse sind deutlicher sichtbar als andere. Dunkle Einschlüsse oder solche in der Mitte der Tafel (der flachen Oberseite des Diamanten) sind auffälliger als kleine, farblose Einschlüsse in der Nähe der Rundiste (dem Rand des Diamanten).
- Persönliche Präferenz: Der beste Diamant ist letztendlich derjenige, den Sie am schönsten finden. Wenn Sie mit einem Diamanten mit leichten Unvollkommenheiten zufrieden sind, gibt es keinen Grund, für eine höhere Reinheitsstufe mehr zu bezahlen.
Das Urteil: Die „beste“ Klarheitsnote ist subjektiv
Es gibt nicht die eine „beste“ Reinheitsklasse für Diamanten . Für die meisten Käufer stellen VS1 und VS2 die optimale Reinheitsklasse dar, da sie ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ein optisch makelloses Erscheinungsbild bieten. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung jedoch Ihr Budget, die Größe und Form des Diamanten sowie Ihre persönlichen Vorlieben.
Verlieren Sie sich nicht im Streben nach unerreichbarer Perfektion. Konzentrieren Sie sich darauf, einen Diamanten zu finden, der augenrein ist, wunderschön funkelt und Ihnen Freude bereitet. Mit ein wenig Recherche und einem kritischen Auge können Sie einen Diamanten finden, der sowohl atemberaubend als auch eine kluge Investition ist.